Die Kernvision von Witty ist es, Menschen dabei zu helfen, inklusiv zu schreiben. Dies ist besonders in geschlechtsspezifischen Sprachen wie Deutsch sehr schwierig. Welche Wege gibt es für die inklusive Sprache in Deutsch? Und wie kann Sprache helfen, eigene Voreingenommenheiten zu erkennen und eine konsistente inklusive Schreibweise zu finden?
Witty und der Genderstern
Das Grundproblem besteht darin, dass es im Deutschen das Konzept des "generischen Maskulinums" gibt, das im Grunde davon ausgeht, dass die Verwendung der maskulinen Version ausreicht und alle einschließt. Unzählige Studien haben jedoch gezeigt, dass dies einfach nicht stimmt, und so suchen Menschen, die auf Deutsch schreiben, nach Lösungen. Es gibt zwar noch keinen offiziellen Standard, wie man geschlechtergerecht schreibt, aber es gibt viele Ansätze, die von Organisationen mit einem gewissen Maß an Konsistenz übernommen wurden. Witty macht es möglich, den bevorzugten Ansatz zu konfigurieren und bietet dann konsistente Alternativen.
Hier ist ein kurzer Überblick über die unterstützten Formate (wenn wir etwas übersehen, lassen Sie es uns bitte wissen, indem Sie uns Ihre Idee mitteilen):
Drei der älteren Ansätze verwenden "In", "/in" und
"/-in". Mit diesen Ansätzen ist es möglich,
zusätzlich die weibliche Version und nicht nur die
männliche Version prägnant zu erwähnen.
Dieser
Ansatz basiert jedoch immer noch auf einer binären
Sichtweise der Geschlechter, weshalb sich heute
neben dem ":" (d.h. Doppelpunkt) auch der so
genannte "Genderstern" durchgesetzt hat. Beide sind
eigentlich Vorläufer des "_" (d. h. des
Unterstrichs). Alle drei beabsichtigen, das "/"
durch ein Zeichen zu ersetzen, das vermitteln soll,
dass das Geschlechtsspektrum viel breiter und nicht
nur binär ist.
Mögliche Formen im
Deutschen:
Anrede männlich und weiblich | “Doppelnennung”, “In”, “/in” and “/-in” |
Beispiel |
Kundin/Kunde, KundIn, Kund/in, Kund/-in |
Ansprache aller Geschlechter | *in, :in, _in. Das Zeichen symbolisiert Menschen, die sich nicht mit dem binären Normativ identifizieren |
Beispiel |
Kund*in, Kund:in, Kund_in |
Es ist zu beachten, dass alle genannten
Möglichkeiten ihre eigenen Probleme mit sich
bringen. Beim Lesen bilden sich sofort mentale
Bilder. Beim Lesen von z.B. "Manager*in" könnte das
mentale Bild von "Manager" (d.h. die männliche
Version) Leser*innen, die sich nicht als männlich
identifizieren, bereits unbewusst abgeschreckt
haben. Mit der zunehmenden Verbreitung des
Genderstern und ähnlichen Optionen gewöhnen sich die
Leser*innen jedoch daran. So wird der Genderstern
helfen das mentale Bild inklusiver werden zu lassen.
Um dem entgegenzuwirken, bieten wir auch die - wenn
auch weniger prägnante - Option an, die weibliche
Version gefolgt von einem Schrägstrich und der
männlichen Version zu erwähnen (d.h.
Managerin/Manager), aber hier fehlt die nicht-binäre
Darstellung.
Ein weiteres Problem
betrifft Leser*innen, die Screenreader verwenden. Je
nach Screenreader und Konfiguration kann der eine
oder andere Ansatz zu Problemen beim flüssigen Lesen
führen. Auch Menschen mit einer Leseschwäche oder
Menschen, die Deutsch als Zweitsprache lernen,
können Schwierigkeiten haben.
Es gibt
Bestrebungen für eine ehrgeizigere Weiterentwicklung
des Deutschen, um eine echte geschlechtsneutrale
Option zu bieten, aber dies ist natürlich eine noch
größere Herausforderung und braucht daher noch
länger, um realisiert zu werden. Letzten Endes ist
es wichtig, sich der Vor- und Nachteile jedes
Ansatzes bewusst zu sein und sich bewusst zu machen,
dass es heute keine ideale Lösung gibt.
Zu
Beginn des Artikels habe ich erwähnt, dass Witty
dabei hilft, konsistent zu schreiben. Konsistentes
Schreiben hilft speziell bei einigen der oben
genannten Probleme, indem es sicherstellt, dass die
Leser*innen nicht mit verschiedenen Ansätzen umgehen
müssen, wenn sie Ihre Inhalte konsumieren. Wenn wir
das Wort "Manager" in einem Text finden, bieten wir
die folgenden Alternativen an:
- Manager*in
- Manager:in
- Manager_in
- ManagerIn
- Manager/in
- Manager/-in
- Vorgesetzte*r
- Vorgesetzte:r
- Vorgesetzte_r
- VorgesetzteR
- Vorgesetzte/r
- Vorgesetzte/-r
- Rom*nja
- Rom:nja
- Rom_nja
- RomNja
- Rom/nja
- Rom/-nja
- Sinti*ze
- Sinti:ze
- Sinti_ze
- SintiZe
- Sint/iza
- Sint/-iza
Auch hierfür gibt es keine offizielle Grammatik, aber wir haben versucht, Beispiele im Internet zu sammeln, um einen einheitlichen Algorithmus zu entwickeln. Eine sehr gute Quelle ist hier die deutsche Zeitung Taz, die bereits seit langem eine geschlechtsneutrale Schreibweise eingeführt hat, und wir applaudieren ihr dafür!
Eine einheitliche Schreibweise ist jedoch nicht so trivial, wie wir z.B. in den Fällen“Sinti*zze- und Rom*nja”, “Rom:nja- und Sinti:ze” und “Sint:ezze und Rom:nja” auf ihrer Website feststellen konnten. Alle diese Varianten sind geschlechtsneutral, was toll ist, aber eine Mischung aus verschiedenen Schriftformaten macht es für Menschen mit Screenreader, Leseschwäche oder Deutsch als Zweitsprache unnötig schwer, die Inhalte zu lesen.
Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen einen guten
Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten
gegeben, geschlechtergerecht auf Deutsch zu
schreiben, sowie über die Vor- und Nachteile der
einzelnen Ansätze. Zwar gibt es im Deutschen noch
keine perfekte Lösung, aber das sollte Sie nicht
davon abhalten, erste Schritte nach vorne zu machen.
Wenn wir weitere Sprachen hinzufügen, werden wir
ähnliche Muster für andere Sprachen einführen.
Lassen
Sie uns wissen, an welchen
Sprachen wir als nächstes arbeiten sollen! Außerdem erweitern wir ständig die Anzahl der
Regeln und Alternativen. Wenn Sie etwas vermissen,
lassen Sie es
uns bitte wissen.